Auszug aus dem Trierischen Volksfreund, Juni 2019
Kleinere Gemeinden und Orte haben kein leichtes Los gezogen. Oft ist das Geld knapp, das nach allen Umlagen und Ausgaben noch in der Kasse übrig bleibt. So bleibt einiges auf der Strecke. Zeit also, Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Das denken sich im Herbst 2018 einige Körpericher und haben überlegt, dass man im Dorf einiges bewegen könnte.
Die Voraussetzungen stimmen. Durch die Grenznähe leben viele Pendler in Körperich, Luxemburger und auch viele junge Familien, die neue Häuser bauen oder auch zur Miete leben. Mehr als 20 Vereine und Gruppen gibt es. Körperich setzt sich aus Körperich, Seimerich, Obersgegen, Niedersgegen, Teil von Gaybach und Schloß Kevenig zusammen. So kommt die Gemeinde auf 1177 Einwohner.

Eine Kindertagesstätte und Grundschule, das Freibad der Gemeinde, Sportplatz und -halle und der Jugendzeltplatz, Grillhütte sowie mehrere gut besuchte Campingplätze machen den Ort sowohl für die Anwohner als auch für Gäste attraktiv. „Unser Zeltplatz ist bis 2022 fast ausgebucht“, erzählt Alois Weimann . Ähnlich sieht es bei der Grillhütte aus.
„Wir haben schon jede Menge Möglichkeiten in unserem Ort, aber es gibt noch Potenzial nach oben.“ Und wir packen es an.
Für die Bürgerbewegung ist schnell klar, dass ihre Pläne nur umzusetzen sind, wenn die Vereine mithelfen. Im Januar verschicken sie Einladungen an die Vorsitzenden und Vorstände. Bei einer ersten Sitzung im Februar sind rund 40 Menschen (Foto) in der Alten Schule versammelt.
Gemeinsam beschäftigt sich die Runde mit zwei Fragen: „Was wünschen wir uns?“ und „Was würden wir dafür tun?“. Alle dürfen aufschreiben, was sie beschäftigt, und es kommen einige Vorschläge zusammen. Für die Bürgerbewegung dient die Sitzung als Ideenschmiede. „Wir wollen Schritt für Schritt gehen und uns nicht in blindem Aktionismus in irgendwelche Tätigkeiten stürzen“, sagt Petra Bratsch, die ebenfalls zu den Gründerinnen der Bewegung gehört. Ziel ist es, eine positive Grundstimmung zu schaffen, eine Art Aufbruchstimmung. „Wir vereinen hier viele unterschiedliche Persönlichkeiten und Generationen, Zugezogene wie Einheimische, das ist eine sehr gute Mischung“, sagt Kristina Zender. Damit gebe es immer wieder ganz neue und verschiedene Blickwinkel für Probleme.
Was aus der Initiative alles ensteht
An Kirmessamstag, dem 21. September 2019 waren Natur- und Wanderfreunde von Körpericher Vereinen zu einem besonderen Wanderspaß eingeladen. Bei herrlichem sonnigen Kirmeswetter waren überraschend viele Familien mit Kindern dieser Einladung gefolgt. Mit Boller- und Kinderwagen sowie Spazierstöcken machten sie sich auf die gut markierten Strecken. An fünf Stationen erwarteten sie lustige Spielaufgaben. Hierfür wurden nach einem festgelegten Bewertungssystem Punkte vergeben, die einen
zusätzlichen und spaßfördernden Anreiz boten. An den Spielstationen waren den Ideen des Kirchenchores, des Karnevalsvereins, des Turnvereins, der Feuerwehr und des Büchereiteams keine Grenzen gesetzt. Ziel war es Spaß und Freude zu vermitteln. Unterstützt wurden sie von Helfern weiterer Vereine.

Die erfolgreichsten Wandergruppen erhielten wertvolle Preise. Zusätzlich wurden weitere Preise unter den Teilnehmern verlost. Hier ist ein besonderer Dank an die einheimischen Gewerbebetriebe, aber auch an Firmen im weiteren Umkreis von Körperich angebracht,
die diese Preise gestiftet und damit zum guten Gelingen mitbeigetragen haben. Auf dem bunten Kirmesplatz war auch für die Kinder jede Menge Abwechselung geboten.
Der Musikverein Körperich-Wallendorf trug mit schwungvollen Musikbeiträgen zum gemütlichen Ausklang des Wandertages bei.